Für die kleine Holzwirtschaft im nahen Wald brauchte ich immer ein fremdes Transportmittel. Eines Tages sah ich in einem Garten einen kleinen Einachser bei Fräsarbeiten. Dann habe ich gedacht, dass mit einem etwas größeren Einachser samt Anhänger, meine Transportgeschichte zu erledigen sein müsste. Kurzer Hand im Internet Infos eingeholt, da man ja keine Ahnung von solchen Gefährten hatte und siehe da, so ein Fahrzeug ist durchaus dafür geeignet. Also, wie komme ich so günstig wie möglich an so ein Fahrzeug, bleibt nur erben oder ebay. Ich habe ebay wählen müssen und bin auch erfolgreich gewesen. So konnte ich einen Agria 1700 mit Anhänger ersteigern.

Daten:

Agria 1700 mit 2-Takt Ilo Motor
250 ccm, 6 PS bei 3000 U/min
Bj. 1957
Anhänger ist ein Eigenbau

Der Zustand rief förmlich nach einer Überholung und so machte ich mich auch gleich nach der Abholung an die Arbeit. Die Zugmaschine wurde fast kpl. zerlegt und mit neuen Dichtungen und frischer Farbe ausgestattet. Defekte Teile instandgesetzt bzw. Bowdenzüge teilweise erneuert. Einige Teile habe ich mir auch über ebay bzw. anderen Agria-Besitzern neue besorgt. Wobei neu auch alte Teile sind, da es für dieses Fahrzeug keine Neuteile mir gibt. Eine Freude ist die Hilfsbereitschaft anderer Einachser- bzw. Agria 1700 Freunde, die ich über Internet kennen gelernt habe. So bin ich auch an Unterlagen wie Ersatzteillisten, Bedienungsanweisungen usw. gekommen. Hier nochmals Dank an Alle.

Hier ein paar Bilder vom Zustand wie ich ihn erworben habe.

Agria vor Restau1 Agria mit Anhanger vor Restau1 Anhanger vor Restau1

und so sah er nach der Überarbeitung aus:

Agria linke Seite Agria mit Anhanger lS Anhangerfront

StromkastenHier die Lichtanlage des Anhängers, welche nicht so einfach zu betreiben bzw. zu installieren war, da die Lichtmaschine der Agria 1700 nur 6Volt Wechselstrom und nur wenig Leistung produziert. Die Blinkerfunktion geht noch nicht, da ich erst noch einen passenden Hitzdrahtblinkgeber auftreiben muss. Die Originalanhänger besaßen einen Schaltkasten mit Gleichrichter und Batterie zur Pufferung des Stromes, wobei Blinker und Bremslicht nicht vorhanden waren. Auch gab es früher Birnen mit sehr geringer Wattzahl.

 

VergaserEs ist einfach toll, wie einfach die Vergaser früher aufgebaut waren und es lief bzw. läuft auch so.



 

 

Schaltung2Hier die Schaltung, normal sind 3 Vorwärts- und 1 Rückwärtsgang. Es besteht aber die Möglichkeit, den für den Export vorhandenen 4 Vorwärtsgang zugänglich zu machen (hier geschehen), dann läuft er etwas* schneller bzw. gedreht bei ausreichender Geschwindigkeit nicht mehr so hoch werden.

* das etwas ist für so ein Fahrzeug schon heftig, da hat man seine Mühen es in der Spur zu halten und ist mit Vorsicht zu genießen.

 

im Holzeinsatz1Der erste Arbeitseinsatz. Es hat prima geklappt und sehr viel Spass gemacht. Auch wenn es nicht ganz so einfach war, so ein Gespann zum ersten Mal zu fahren. Das Schalten, Lenken und einfach nur geradeaus fahren erforderte doch einige Übung. Denn für die normale Fahrt, ist der Antrieb so geschaltet, dass nur ein Rad angetrieben wird. Das hat aber zu Folge, dass das Gefährt zur nicht angetriebenen Seite zieht und diese am Lenker durch Gegenhalten korrigiert werden muss. was sehr in die, in den Arm geht.  Natürlich könnte man auch den beidseitigen Antrieb schalten, dann kann man prima geradeaus fahren, aber wehe man möchte eine Kurve fahren, das geht auf festen Untergrund in die Hose. Denn es gibt kein Differenzial, beide Räder sind starr und drehen gleich schnell, was heißt, dass kurveninnere Rad muss durchdrehen, da es ja den kleinen Weg machen muss. Was auf lockeren Boden kein Problem ist aber da wo Grip ist ....gefährlich.

Es macht immer mal wieder Spass mit dem Gespann eine kleine Ausfahrt zu machen oder hier und da mal wieder an die Arbeit zu bekommen. Auf jeden Fall ist es ein Hingucker wenn wir unterwegs sind.